Seit meinem letzten Blogeintrag habe ich nun schon einige Rennen absolviert. Folgend nun ein paar Anmerkungen und Erklärungen zu den einzelnen Rennen und Resultate:
Los ging es in Zinal (SUI) mit einem Europacup Super-G und einer Kombination. Mit einer sehr soliden Fahrt konnte ich erfolgreich in die Saison starten und sehr gute EC – und FIS Punkte einfahren. Die Rennen waren auch mit guten Weltcupfahrern besetzt, was den 11. Rang im EC Super-G um einiges wertvoller macht.
Am nächsten Tag musste ich dann in der Kombination mit einer hohen Startnummer ins Rennen gehen. Mit einer erneut soliden Fahrt konnte ich mich auf den 23. Zwischenrang vorkämpfen. Die Zeitabstände waren sehr eng und ich habe mir vorgenommen im Slalom voll zu attackieren, um eine Top-Platzierung herauszufahren. Leider zahlte sich das Risiko nicht aus… nach einem grossen Fehler musste ich zurück steigen, dadurch fiel ich auf den 64. Schlussrang zurück.
Das Fazit für Zinal (SUI) fiel trotzdem sehr positiv aus. Es zeigte mir ganz klar, dass die Form im Super-G passt und ich auf dem richtigen Weg bin.
Die nächsten Rennen fanden in Santa Caterina (ITA) statt. Auf dem Programm standen zwei Abfahrtstrainings und zwei Europacup Abfahrten. Im ersten Training erwischte ich erneut eine sehr solide Fahrt. Als ich im Ziel abbremste und plötzlich der Einser aufleuchtete war ich schon etwas verblüfft. Für mich war es das erste Mal, dass ich in einem offiziellen Abfahrtstraining eine Bestzeit fuhr. Im zweiten Training erwischte ich den oberen Teil noch besser, reizte jedoch das Limit im Mittelteil etwas zu viel aus und machte einen grossen Fehler (63. Rang). Jedoch wusste ich, dass ich für den Renntag nur beide Abschnitte von den Trainingsfahrten zusammenhängen musste. Dies gelang mir dann auch. Ich überquerte die Ziellinie, schwang ab und es leuchtete der 4. Rang auf. Zuerst ärgerte ich mich ein wenig, weil die Zeitabstände so eng waren, auf den Sieg fehlten mir nur 0.25s und auf das Podest nur 0.02s… trotzdem bin ich zufrieden mit der Leistung, weil ich jetzt weiss, dass ich im Europacup ganz vorne mitfahren kann.
Die Freude wurde jedoch etwas von meinem Ellbogen überschattet. Beim Rennen habe ich irgendwie ein Tor komisch tuschiert und mich dabei verletzt. Ich merkte erst im Ziel, dass ich Schmerzen hatte und den Ellenbogen nur eingeschränkt bewegen konnte. Begleitet von meinem Trainer fuhr ich dann am Nachmittag nach St. Moritz um dort ein MRI zu machen.
Diagnose: Ein Band angerissen und einen «Bonebruise» auf dem Radiusköpfchen. Spät abends kam ich ins Hotel zurück und hoffte, dass ich am nächsten Tag irgendwie starten konnte. Für das Rennen am nächsten Tag probierte ich dann alles. Mit Tape, Schmerzmittel und auf die Zähne zubeissen versuchte ich ein möglichst gutes Rennen zu absolvieren. Dies gelang irgendwie nicht wirklich… ich fand nicht in den Rennmodus, erreichte aber trotzdem noch Rang 16.
Durch die Verletzung verzichtete ich dann auch auf den geplanten Start beim Weltcuprennen in Gröden (ITA). Ich habe mich so auf die Rennen gefreut, jedoch machte es mit dem Ellbogen einfach keinen Sinn. Stattdessen fuhr ich nach Hause und besuchte intensiv die Physio um möglichst fit für die nächsten EC-Rennen in Zauchensee (AUT) zu sein.
Eine Woche später ging es dann nach Zauchensee (AUT) für zwei Europacup Super-G`s. Der Zustand des Ellenbogens hatte sich schon einiges verbessert und ich konnte die Rennen dank sehr viel Tape ziemlich schmerzfrei bestreiten.
Bei den Rennen lief es mir irgendwie nicht so gut. Beim ersten Super-G schied nach zehntbester Zwischenzeit ich im Mittelteil aus. Es war eine Stelle, wo viele taktisch etwas gedriftet hatten. Diejenigen die es voll auf Zug probierten schieden aus, einer davon war ich.
Beim zweiten Super-G nahm ich dann nicht mehr ganz so viel Risiko. Die Fahrt war eigentlich okay, aber nicht das was ich von mir selber erwartete. Im letzten Streckenabschnitt kam dann noch sehr viel Pech dazu. Ich selber und ein, zwei Nummern um mich herum hatten in den letzten sechs Toren starken Nebel. Zwei Nummern später machten die Organisatoren einen Start Stopp und warteten, bis der Nebel weg war. Die restlichen Fahrer hatten dann wieder gute Sicht, dadurch verpasste ich die Punkteränge sehr knapp (31. Rang). Ich ärgerte mich sehr und fand es auch unfair, aber dieses Risiko hat man einfach bei einer Outdoor Sportart.
Als Nächstes steht mein erstes Weltcuprennen der Saison auf dem Programm. Ich freue mich jetzt schon riesig auf die Lauberhornabfahrt (Wengen, SUI). Dort werden dieses Jahr gleich zwei Abfahrten durchgeführt. Anschliessend sind eine Woche nach dem Weltcup noch zwei Europacup Super-G`s.
Bis dahin werde ich noch einige Schnee- und Konditrainings absolvieren.
Ich wünsche Euch für das neue Jahr viel Erfolg und natürlich gute Gesundheit.
/Nico
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